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Pater Fritz Köster
Propsteistraße 2
56154 Boppard-Hirzenach
Alles Leben ist Herausforderung,
welche nach Antwort verlangt.
   
Bild: Pater Fritz Köster SAC.

Archiv

Irgendwann ist Aktuelles nicht mehr aktuell, aber dennoch sollen diese Artikel nicht verschwinden. Hier finden Sie alle Beiträge aus dem Bereich "Aktuelles", die älter sind als drei Monate.

Meine Themen

Von verschiedenen Seiten wurde ich in der Vergangenheit gefragt, zu welchen Themen ich schon Vorträge gehalten oder Artikel geschrieben hätte. Hier finden Sie eine Übersicht aller Themen.
Angefragte Themen 1990 bis 2002: Vorträge, Tagungen
Angefragte Themen 2003: Vorträge, Tagungen
Angefragte Themen zum "Jahr der Bibel" (2003)

Sonntagsgedanken für den Alltag

Die ganze Artikelserie finden sie hier ... Die Themen...

Die Botschaft der Bibel

Die ganze Artikelserie finden sie hier ... Die Themen...

Kleines Handbuch christlicher Lebensführung

Die ganze Artikelserie finden sie hier ... Die Themen...

Ansichten eines Außenseiters

Die ganze Artikelserie finden sie hier. Die Themen...

Was ist Religion ?

Die ganze Artikelserie zur Bedeutung von Religion  Die Themen...

Gedanken über ZeitenWende - WendeZeiten.

Die ganze Artikelserie zu Aspekten des religiösen Lebens. Die Themen...

Wie viel "Würde" hat der Mensch? Kann der Mensch seine Würde verfehlen?

Lesen Sie die komplette Artikelserie zu verschiedenen Aspekten der Menschenwürde. Die Themen...

Unglaublich, was Christen glauben.

Artikelserie, die sich mit dem religiösen Fragen und Suchen der Menschen unserer Zeit auseinandersetzt. Die Themen...

Weihnachten: Jede Geburt ist Anfang eines (oft) langen Lebens.

An Weihnachten feiern wir die Geburt eines Kindes. Wir kleiden uns in sonntägliche Gewänder, dekorieren das Haus und die Fenster mit strahlenden Lichterketten, dazu der leuchtende Christbaum. Die aus dem Herzen kommenden Gesänge und die Weihnachtsmusik – nie während des Jahres klingen sie schöner und fröhlicher als in diesen Tagen. Mehr...

September 2011: Pater Köster zieht Bilanz

Theologieabende in Villa Belgrano in Boppard

Wie wach ist die Kirche? Hat die Kirche als Autorität Zukunft? Wie kann für den einzelnen die Trend-Wende zum Christsein gelingen? – Fritz Köster, Pallottinerpater und langjähriger Seelsorger in der Pfarrei St. Bartholomäus in Hirzenach, stellt sich anlässlich seines 50-jährigen Priesterjubiläums diesen Fragen. An drei Mittwoch-Abenden im Oktober referiert Köster in der kürzlich als Seminarhaus der Kommunalakademie Rheinland-Pfalz eröffneten Villa Belgrano in Boppard.  Mehr...

August 2004: Über Sinn und Unsinn eines arbeitswütigen Lebens.

Amüsieren wir uns zu Tode? Durch Fleiß und Arbeitseifer - plündern wir dadurch die Vorräte unserer Erde? Wird das Zusammenleben der paar Milliarden Menschen auf unserem Globus immer konflikt-geladener, immer krisengeschüttelter? Schlendern wir unversehens in den "Kampf der Kulturen und Religionen" hinein? Oder hat dieser Kampf schon längst begonnen? Werden die Menschen auf der einen Hälfte des Globus immer ärmer und rechtloser; die auf der anderen, zivilisierten und wohlhabenden Hälfte immer therapiebedürftiger?

Viele Entwicklungen zwischen den Völkern und Rassen werfen solche besorgniserregenden Fragen auf. Eines scheint sicher: wenn es nicht gelingt, unseren Lebensstil und unsere Lebensweise gesamtgesellschaftlich zu ändern und mit der heruntergekommenen "übrigen Welt" auszusöhnen, wird eine gemeinsame Zukunft immer schwerer vorstellbar. Mehr...

November 2003: Kann "Kirche" zugleich dogmatisch und demokratisch sein?

Die Frage nach der "Demokratisierung" der Kirche stellt sich immer dringlicher, zumal es bald kaum noch Menschen auf der Erde geben wird, die nicht vom demokratischen Geist "angehaucht" sind. Kardinal Ratzinger u.a. hat dieser Frage wiederholt eine klare Absage erteilt. Was "Glaube" ist, könne letztlich nur der Papst bzw. das Lehramt entscheiden und verbindlich vorlegen - gründend auf Bibel und Tradition. Auf keinen Fall sei der Glaube durch Abstimmung bzw. Mehrheitsbeschlüsse zu "demokratisieren". Hier ist offenkundig von einem "dogmatischen Glauben" die Rede. Aber: muß der Glaube "dogmatisch" sein? Darf die Kirche überhaupt so dogmatisch sein und bleiben, wie sie es geworden ist? Besonders Bibellesern stellt sich immer mehr diese Frage. Mehr...

November 2003: Die Bibel: eine "geerdete Botschaft"

Es ist ungewöhnlich, daß sich hohe kirchliche Würdenträger öffentlich streiten. Ein Anlaß u.a. war der "Sommer des Mißvergnügens", der beim Berliner Ökumenischen Kirchentag ausgelöst wurde. Im Streiten haben die Kardinäle Meisner, Ratzinger und Lehmann ihre gemeinsame Sorge um den sehr ernst zu nehmenden Niedergang der Kirchen zum Ausdruck gebracht, aber auch ihre sehr unterschiedlichen Sichtweisen für eine angemessene Antwort. Wie ist das Christentum zu retten? Wie der Glaube? Die einen wollen zurück zur "guten alten Tradition"; andere halten die bisherige geistliche Tradition für grundsätzlich überlebt; wieder andere versuchen, Altes mit Neuem zu verbinden.

Eine "Lösung" ist bei keinem in Sicht. Was im biblischen Denken die große Stärke war, nämlich eine den Menschen gerecht werdende "geerdete Botschaft" zu sein, ist im Laufe der Jahrhunderte zu einer todbringenden Schwäche geworden. Religion und "Glaube" haben sich "auf hohem akademischen Niveau" derart verselbständigt, daß sie für den "Mann auf der Straße" unakzeptabel geworden sind. Der Konsens zwischen theologischem Glauben und den Anliegen konkreter Menschen stimmt schon lange nicht mehr. Der Schub der "religiösen Erosion" ist zum guten Teil hausgemacht. Mehr...

Oktober 2003: Bibellesen - Einübung in ein neues Denken

Vom Christentum wird immer wieder hervorgehoben, daß es hohe ethische Werte vertritt und große Ansprüche stellt. Zugleich aber melden sich die Vorwürfe, daß diese der Wirklichkeit der Welt gegenüber recht unwirksam bleiben. Auch die Christen wären den faktischen Lebensverhältnissen nicht mehr gewachsen als andere mit weniger hohen Ansprüchen. Fehlt ihnen die lebensnahe "Einübung ins Christentum" (Kierkegaard) und der Wille zu dem "Unzumutbaren", welches es vertritt?. Mehr...

Oktober 2003: Was ist ein religiöser Mensch?

Ein Utopist? Ein Träumer? Ein Spinner? Ein Wolkenwandler? Ein Gipfelstürmer? Ein Abenteurer des Geistes? - Die Tatsache, daß es immer schon Religionen gegeben hat, solange es Menschen gibt; die Annahme, daß es Religionen geben wird, die bis ans Ende der Welt nicht aussterben...,  läßt die Fragen nach "Religion" und "Glaube" aufkommen. Dazu zuerst eine erhellende Geschichte. Dann Erläuterungen zu den Fragen.... Mehr...

September 2003: Bibellesen - keine Ermutigung zum herkömmlichen Kirchesein.

Im Jahr der Bibel 2003 sind immer wieder die hoffnungsvollen Stimmen zu vernehmen, die meinen, dadurch werde die "Kirchenkrise" überwunden; durch das eifrige Sich-Einlassen auf das "Wort Gottes" werde der Glaube wieder wachsen und eine solide Grundlage bekommen. Das mag für das christliche Selbstverständnis des Einzelnen auch zutreffend sein; für den Glauben an die Kirche aber nicht. Auf kurz oder lang entpuppt sich die Bibel eher als eine Botschaft, die die Grundlagen des herkömmlichen Kirchenverständnisses erschüttert... Mehr...

September 2003: Zum Jahr der Bibel 2003:
Die Bibel, die nicht nur Christus kennt, auch den Anti-Christus.

In wichtigen Passagen der Bibel wird als das "eigentliche Thema der Welt- und Menschengeschichte" der Kampf dargestellt zwischen Licht und Finsternis, Gut und Böse, Gott und Satan, Christus und dem Antichristen. Die heimlich-unheimliche Tücke des Bösen und seiner Repräsentanten besteht darin, daß sie im Gewande des Guten auftreten. Sie bewirken, daß das entscheidende Drama des Welttheaters für die meisten undurchschaubar bleibt. Deshalb wird zur Wachsamkeit aufgerufen. Der Gemeinde der Glaubenden ist es aufgetragen, die Liebe zu leben und Zeugen der Hoffnung zu sein... Mehr...

September 2003: Gefährliches "Jahr der Bibel 2003"

2003 wurde von den Kirchen wieder - als Fortsetzung von 1992 - als "Jahr der Bibel" ausgerufen. Die Ziele, die damit angestrebt und verfolgt werden, sind klar: den Menschen von heute soll das Bibellesen erleichtert, dem Leben unserer Kultur bzw. Gesellschaft sollen neue christliche Impulse gegeben werden. "Ökumenisch" gilt es, die Bibel als gemeinsame Glaubensgrundlage der verschiedenen Kirchen zu entdecken.
Was sich bereits 1992 herausgestellt hat, wird gegenwärtig noch deutlicher: Menschen, die die Bibel lesen, lernen ein "neues Denken". Dieses läuft dem herkömmlich kirchlichen bzw. konfessionell geprägten teilweise eklatant zuwider. Wird die Bibel zur eigentlichen Herausforderung für die Kirchen, gleichzeitig zum entscheidenden Impuls für nach-konfessionelles, ökumenisches Denken? Viel deutet darauf hin, daß manch konfessionell Gewordenes aus der Perspektive der Bibel fragwürdig und zweifelhaft wird... Mehr...

Juli 2003: Der Aufruf des Papstes zum Widerstand gegen die Homo-Ehen.

Dieser Aufruf wie viele andere vorher (z.B. die Pillenenzyklika Pauls VI.; das Einschreiten des Vatikan gegen "Ungehorsame" beim Ökumenischen Treffen in Berlin, die Schwangerenberatungsscheine usw.) löst einen enormen gesellschaftlichen Widerstand aus. Sogar Bundespräsident Rau hat sich eingeschaltet. Welches ist der eigentliche Hintergrund dieses Widerstandes?

Ein Blick zurück in die Zeit des Humanismus und der Aufklärung (seit dem 15.Jh.) bringt in Erinnerung, daß deren Vertreter (nicht die der Kirchen!) für die Gleichheit aller Menschen eintraten, für die Gewissensfreiheit jedes Untergebenen. Sie kämpften gegen die "gehorsame doppelte Treuebindung" jedes "Untertanen" gegenüber Staat und Kirche. Sie schufen die Inquisition ab usw...

Seit ca. 30 Jahren versucht die Kirchenleitung wieder verstärkt, diese "Aufklärung" in den eigenen Reihen nicht gelten zu lassen. So kommt es, daß "die besten Christen" wieder darin gesehen werden, den bequemen Weg zu gehen, indem sie sich nicht die Mühe machen, ein eigenes Gewissen zu haben. Nach dem Einschreiten des Vatikan in der Frage der Schwangerenberatungsscheine hatten viele deutsche Bischöfe plötzlich kein Gewissen mehr, obwohl sie sich vorher massiv darauf berufen hatten. Auch der Aufruf gegen Home-Ehen beweist unterschwellig das eigentliche Dilemma der Kirche: sie kann sich nicht abfinden mit demokratischen Entwicklungen und will in den eigenen Reihen letztlich nicht die Mündigkeit der Christen.... Mehr...

Juli 2003: Suspendierung eines Theologieprofessors durch Bischof Marx (Trier) und das Schulklassen-Dilemma der Kirche.

In Trier wurde ein "aufsässiger Theologieprofessor" kirchenamtlich suspendiert. Vordergründig konnten die zuständigen Bischöfe nicht anders handeln. Hintergründig macht dieses Beispiel (wie auch andere) den dynamischen Erosionsprozeß deutlich, der die Kirchen immer mehr in Bedrängnis bringt.... Mehr...

Juli 2003: "Werte" sind mehr gefragt als "Lehren" und menschengemachte Ideologien.

Eine Kernfrage, die das Christentum immer wieder stellt, lautet: Was ist Wahrheit? Diese Frage haben seit Jahrhunderten Philosophen und Theologen (kontrovers und absolutistisch, friedfertig und kriegerisch) zu beantworten versucht. Heute, im Zusammenhang mit natur- und humanwissenschaftlichem Denken und im Zuge der technischen Revolution, stellt sich heraus, daß die Menschen immer mehr "heimatlos", "hauslos", "unbehaust" (M. Buber) werden. Ihnen stellen sich existentiell ganz andere Fragen: was bewährt sich im Leben; was verhilft zu einem sinnerfüllten, gelungenen Leben? Hier ist weniger "die Wahrheit" gefragt; eher erweist sich die Notwendigkeit der Einübung in Werte, wie sie das Evangelium auf jeder Seite exemplarisch vor Augen führt. "Wahrheit" versucht, die Welt zu interpretieren; die Praxis der Werte vermag Welt und Menschen zu verändern. Darin liegt heute auch der entscheidende Angriffspunkt gegen das Christentum: Es hat bisher wenig (jedenfalls nicht mehr als andere Religionen) die Welt positiv zu verändern vermocht.. Mehr...

Juli 2003: Strukturreformen in der Kirche. Warum sie wahrscheinlich ins Leere laufen...

In meinem Buch: "Christentum auf dem Prüfstand. Der Lehren sind genug verkündet - Jesu Aufforderung zum 'wahren Leben' " (Aachen 2001) geht es hintergründig um die Frage: in der Krise der Kirche - gelingt es da, den "Übergang zu gestalten" oder läuft alles "Reformieren" auf den "verwalteten Untergang" hinaus? Vieles, was heute in den deutschen Diözesen geschieht, scheint das Letztere zu bestätigen. Da ist - angesichts des wachsenden Priester- und Gläubigenmangels; ebenso wie der alles bedrohenden Finanzkrise - von "Strukturreformen" die Rede, von "neuen pastoralen Räumen", neuen Dekanats- und Seelsorgeeinheiten... Es wird behauptet: "Die großen Ziele der Kirche sind klar". Sie heißen: den Glauben an Christus verkünden, das Eucharistie- und Sakramentenverständnis vertiefen und verlebendigen, sich vom "schöpferischen Geist Gottes" beschenken lassen und so "geistliche Erneuerung" pfingstlich geschehen lassen... Mehr...

Mai 2003: Dramatischer Vertrauensverlust der Kirchen.

Kardinal Lehmann hat die Ergebnisse einer am 23.April 2003 vorgestellten Umfrage als "zweifellos dramatisches Urteil" bezeichnet. Demnach haben nur noch elf Prozent der deutschen Katholiken volles Vertrauen in ihre Kirche. Bei der evangelischen Kirche sind es immerhin noch siebzehn Prozent. Beides keine schmeichelhaften Urteile. Ist damit wieder ein neues Indiz dafür gegeben, daß die "Zeit der Kirche" abgelaufen ist? Zukunftsträchtiger Neuanfang scheint nur dadurch möglich, daß energisch die "Zeit der Reich-Gottes-Predigt Jesu" wieder ins Heute hineingeholt wird. Aber bis dahin ist es noch ein unendlich weiter Weg. Mehr...

April 2003: Eucharistie-Enzyklika des Papstes vom Gründonnerstag 2003

Bei der neuen Enzyklika des Papstes, die die Trennungslinie zwischen "katholisch" und "evangelisch" wieder streng zu ziehen versucht, denke ich an einen Satz des Wiener Kardinals König: "Die Kirche ist krank. Sie kämpft ums Überleben". Dieser Überlebenskampf besteht zum großen Teil im Zurück zur alten katholischen Identität.

Im Wandel der Zeit und auch innerhalb der Ökumene gilt es, diese auf Zukunft hin zu sichern und zu retten. Diese Identität bestand jahrhundertelang im Anspruch auf die einzig wahre, unfehlbare Lehre, vorgegeben durch das Lehramt; auf der strengen Einhaltung der Vorgaben des Kirchenrechts, welches den Menschen - aber auch Gott! - genau vorschreibt, was jeweils zu tun und zu lassen ist; auf der römischen Liturgie usw. Genau diese dogmatisch-rechtlich abgesicherte Identität ist heute äußerst bedroht. Sie findet bei den Menschen immer weniger Gehör, stellt schon lange keine Hilfe mehr dar im Blick auf das, was Menschen in unsicheren Zeitläufen wichtig ist: eine sinnvolle und erfahrungsbezogene Bewältigung des Lebens und der sie bedrängenden Glaubensanfechtungen. Zudem scheint die genannte Identität wenig abgedeckt durch das, was M. Luther die "sola scriptura" nannte - weshalb wohl auch Papst Johannes XXIII. das "Zurück zu den Quellen" postulierte. Mehr...

April 2003: Pädophilie von Priestern und streng Gläubigen

Seitdem die Öffentlichkeit schockiert worden ist durch das Bekanntwerden sexueller Übergriffe sogar von Priestern an Kindern, haben sich kirchliche Autoritäten - zwar ziemlich verspätet, aber immerhin doch unter dem Druck der Verhältnisse - zu Gegenmaßnahmen entschlossen. Der Papst hat ganze Bischofskonferenzen nach Rom zitiert, um sie zu nötigen Schritten anzufeuern. In Zukunft sollen Priester amtsenthoben werden; sie sollen nicht mehr in für sie selbst gefährliche Arbeitssituationen vermittelt werden; Vergehen sollen rechtzeitig entdeckt und gemaßregelt statt verschleiert werden; Priesteramtskandidaten sollen vor ihrer Weihe strenger auf ihre Unbescholtenheit hin überprüft bzw. psychologisch betreut werden usw.- Man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusehen: solche und ähnliche Maßnahmen werden auf Dauer nichts oder wenig bewirken - genauso wenig, wie die Androhung der Todesstrafe Verbrecher vor ihren Verbrechen zurückschrecken läßt. Mehr...

März 2003: Pisa-Studien: es geht um Bildung, Erziehung, Personwerdung

Die seit geraumer Zeit die Öffentlichkeit aufscheuchenden Pisa-Studien haben auf eine dramatische Weise die Problematik der Erziehung und Bildung in unseren Schulen und Gesellschaften deutlich gemacht. Man könnte die vielfach beschriebene Misere auf die Formel bringen: ganze Generationen Heranwachsender werden mit Wissen und Fachkenntnissen konfrontiert. Sie werden "funktionstüchtig" gemacht für ihr späteres Leben im politischen,  wirtschaftlichen, finanziellen, militärischen... Gewerbe. Kirchlich-religiös werden sie in geistig-ideologische Systeme hineinerzogen.

Was bei allen diesen Maßnahmen auf der Strecke bleibt, ist die Entfaltung des Menschen, des eigentlichen "Humanum". Deshalb so viel Frustration, Null-Bock-Reaktion, Ablehnung, Aggressivität, Gewaltpotential schon in jungen Jahren. Am Anfang der abendländischen Geschichte stehen zwei Gestalten, denen es radikal um den Menschen ging. Der Grieche Sokrates und der Jude Jesus von Nazareth. Beide sind auf ähnliche Weise an den gesellschaftlichen und religiösen Ambitionen ihrer Zeitgenossen gescheitert. Dennoch leben sie weiter. Ihre Anliegen und Taten verdienen es, als wegweisende Pioniere in die Mitte heutiger Probleme, Konfliktfelder und Krisensymptome gestellt zu werden. Mehr...

März 2003: Ökumenischer Kirchentag in Berlin: Mai/Juni 2003

Der Ökumenische Kirchentag wird - gegenüber früheren Katholiken- und Kirchentagen - um eine neue Brisanz angereichert werden. Es geht nicht mehr um "katholisch" oder "evangelisch", sondern um das gemeinsam "Ökumenische". Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß sich - latent oder manifest - ein geballter Konflikt auftut zwischen einem "lehramtlichen Ökumene-Verständnis" und einem volkstümlichen. Der Konflikt ist vergleichbar mit dem schon seit Jahrzehnten von den Religionssoziologen beschworenen Schisma zwischen der amtskirchlich-verordneten Religion "von oben" und dem religiösen Bewußtsein des Menschen "unten an der Basis" bzw. "mitten im Leben". Wie auch immer es in Berlin gelingen mag, das christlich-religiöse Bewußtsein der Menschen lehramtlich zu domestizieren bzw. zu kontrollieren - im gesamtreligiösen Bereich hat sich schon lange eine andere Zukunft angebahnt: den Kirchen droht die Dynamik des eigentlich Religiösen bzw. des ökumenischen Bewußtseins bedenklich zu entgleiten. Das Schisma der Ökumene "von oben" und der "von unten" ist eklatant und offenkundig. Mehr...

März 2003: Die Religion kehrt wieder. Aber wohin geht die Kirche?

Von "Kirchenkrisen" ist die Rede, von "ausblutenden Gemeinden", vom wachsenden Einflußverlust des Christlichen... Dem gegenüber steht die These von der "Wiederkehr der Religion" mitten in den säkularen Gesellschaften. In der Not, überorganisiert, verplant und
gesellschaftlich nach allen Richtungen manipuliert zu werden, wächst ein neuer Drang nach Freiheit, Selbstbestimmung, Suche und Sehnsucht nach etwas "ganz Anderem". Das neu erwachte religiöse Bewußtsein schlägt sich auch auf die Kirchen nieder: allerdings nicht als ein neues Zurück zu den Kirchen, sondern als eine wachsende äußere und innere Emigration bzw. Entfremdung. Die Menschen suchen Zeiten und Räume, die sie nicht vereinnahmen, sondern die sie selbst bestimmen und mit eigenem Leben zu erfüllen vermögen. Ihr Gott ist auch kein Kirchengott. Er ist größer und umfassender als alle Religionen: ein Gott des Lebens, den es zu suchen gilt und der neue Lebenshorizonte eröffnet. Mehr...


Letzte SeitenÄnderung: 13.03.2013.
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