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Pater Fritz Köster
Propsteistraße 2
56154 Boppard-Hirzenach
Alles Leben ist Herausforderung,
welche nach Antwort verlangt.
   
Bild: Pater Fritz Köster SAC.

Gedanken über ZeitenWende - WendeZeiten

Gedanken über ZeitenWende - WendeZeiten (I):
Weihnachtszeit.

Vorweihnachtszeit. Im Christentum nennt man diese Zeit: Adventszeit. Sie hat auch eine besondere Überschrift: Rechnen mit dem Ernstfall. Darauf sind heutige Menschen nicht sonderlich eingestellt. Die Spaß-Gesellschaft läßt den "Ernstfall" eigentlich nicht zu. Die Spaß-Industrie tut das ihre dazu, damit möglichst keine Unstimmigkeiten passieren. Sie will in jeder Hinsicht der menschlichen Veranlagung entsprechen, die auf "panem et circenses" angelegt ist. Wer "Brot und Spiele" bietet, gilt als "cool", als "super"; hat die beste Chance auf Applaus und Zustimmung der Massen. Mehr...

Gedanken über ZeitenWende - WendeZeiten (II):
Sind die Kirchen zukunftsfähig?

Es war eine denkwürdige Fernsehdiskussion voller Widersprüche. Teilnehmer waren Bischof Kamphaus (Limburg), der CDU-Politiker H. Geisler, die PDS-Politikerin S. Wagenknecht und eine Vertreterin von "Wir sind Kirche" (S. Grabmeier).  Mehr...

Gedanken über ZeitenWende - WendeZeiten (III):
Globalisierung ohne "Navigationssystem"?

Das Wort "Globalisierung" ist heute in aller Munde. Mit ihm taucht eine Anzahl von Wunsch-Vorstellungen und Utopien auf. Von "Neo-Liberalismus" ist die Rede, von wachsendem Kapitalismus bei wirtschaftlichen Fortschritt, von internationalem Wettbewerb mit ungleichen Voraussetzungen, von "dem Tüchtigen gehört die Welt".  Mehr...

Gedanken über ZeitenWende - WendeZeiten (IV):
Unreligiös durch religiöse Erziehung?

Durch Jugend- und Bildungsarbeit, durch staatlich garantierten Religionsunterricht in den Schulen tun Kirchen alles Erdenkliche, um junge Menschen religiös zu erziehen. In früheren Zeiten schien dies relativ problemlos zu gelingen - bei gleichzeitiger Sozialisation in vorhandene religiöse Milieus. Heute, wo solche Milieus fehlen, sprechen Indizien dafür, dass das Gegenteil erreicht wird. Mehr...

Gedanken über ZeitenWende - WendeZeiten (V):
"Werteverlust". Die Rolle der Kirchen und Christen.

Der frühere Bundespräsident Roman Herzog hat den "Verlust der Werte" als das Schlimmste an unserer gegenwärtigen Gesellschaft bezeichnet. "Immer mehr Eltern geben ihren Erziehungsauftrag an die Schule ab". Man könnte dem hinzufügen: an die Spaß- und Konsumgesellschaft. Von ihr werden Kinder und Jugendliche stets mit einem Riesenangebot an Computerspielen, CDs, Musikkassetten, Mode- und Markenartikeln buchstäblich bombardiert. Pisa-Kinder kommen dabei kaum zum Nachdenken. Die Konsequenzen einer "Erwerbs- und Gewinngesellschaft", die den Sinn für ethisch-religiöse Normen verloren hat, wurden von dem Soziologen Max Weber bereits vor 100 Jahren vorausgesagt: Es entstehen "Fachmenschen ohne Geist, Genussmenschen ohne Herz: das Nichts bildet sich ein, eine nie vorher erreichte Stufe des Menschentums erstiegen zu haben".

Wie auch immer die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschrieben wird - Familien, Staat und Kirchen haben sich gemeinsam ein hohes Maß an Versagenspotential zuzuschreiben. Sie haben gemeinsam ihre Autorität verloren. Den Christen ist ihre Identität abhanden gekommen. Welches müßte die Rolle der Kirchen und Christen sein?
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Gedanken über ZeitenWende (VI) - WendeZeiten:
Fasten und die neue Weltwirtschaftsordnung.

Die Menschheit wird in regelmäßigen Abständen wach gerüttelt und erschüttert durch unvorhersehbare katastrophale Ereignisse. Die Flutkatastrophe im indischen Ozean Weihnachten 2004 kostete mehr als 220.000 Menschen das Leben. Unzählbar ist die Zahl derjenigen, die verletzt wurden, Traumata erlebten, ihre Eltern und Angehörigen verloren. Deren Hab und Gut wurde von den Fluten weggespült - ohne dass ein Minimum ihrer Existenzgrundlage gerettet werden konnte. Hinzu kommen viele andere (Lebens-) Katastrophen: Stürme, Erdbeben, Überflutungen, Hunger, Pest, Folter und Qual, Krankheit und Tod ...

Überall und mitten im Leben wiederholt sich die christliche Botschaft vom Kreuz. Wo gibt es da einen gütigen Gott? Einen Allmächtigen? Einen Gnädigen? Wo war Gott beim Holocaust des 20. Jahrhunderts? Warum greift er nicht ein (wenn es ihn gibt)? Nicht nur der Karfreitag - viele Ereignisse im Leben lassen solche unbeantwortete Fragen aufkommen. Sind sie aus christlicher Sicht überhaupt zu beantworten?
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Gedanken über ZeitenWende (VII) - WendeZeiten:
Überall in der Welt: das Kreuz!

Im Blick auf den rapiden Klimawandel mit seinen z.T. verheerenden Folgen ("Asienflut", Erdrutsche, Überflutungen...); ebenso im Blick auf die ganze soziale Systeme sprengende Kraft der Massenverarmung in vielen Ländern; im Blick auf die wachsende Gefahr des Terrorismus und steigender Gewaltanwendung rund um den Globus... wird der Ruf nach einer neuen Weltwirtschaftsordnung immer lauter. Was haben alle diese genannten Bedrohungen mit dem Fasten zu tun? Im Folgenden geht es weniger um moderne Formen der Enthaltsamkeit wie: Magerfasten; Gesundheits- und Fitnessfasten; Frühlings- und Entschlackungsfasten; Wellness- und Heilfasten. Diese mögen so oder so ihre Gründe und ihre Berechtigung haben. Jenseits dieser Perspektiven gibt es von je her in allen Weltreligionen ein religiös motiviertes Fasten. Worin besteht es? Was beabsichtigt es? Kann es eine wirksame, vielleicht sogar unverzichtbare Hilfe sein, um zu einer neuen Weltwirtschaftsordnung zu finden und damit zum Frieden in der Welt?
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Gedanken über ZeitenWende (VIII) - WendeZeiten:
Der Tod des Papstes und die dahinsiechenden Kirchen.

Am 2.April 2005 ist Johannes Paul II. gestorben - nach einer Amtszeit von über 26 Jahren. Er sei ein großer Charismatiker gewesen. Mit seiner Menschennähe und Ausstrahlungskraft habe er die Welt verändert - allerdings nicht die Kirche, deren Oberhaupt er war. So muß es nach den Tagen der Trauer notwendig dazu kommen, dass eine ehrliche Bestandsaufnahme gemacht wird. Ein außerordentlich beliebter Papst hinterlässt eine Kirche, der es entschieden schlechter geht als vor 26 Jahren! Diese Tatsache gibt Rätsel auf. Bei aller Liebe zum Papst - die Vorbehalte gegenüber der Kirche und dem Christentum, die es schon lange in der modernen Welt gibt, wurden nicht verringert. Die ungelösten Probleme sind zahlreicher geworden, allerdings auch differenzierter und verworrener. Wenn ein Wort des Papstes stimmt, dass der Weg der Kirche der Weg des Menschen sein müsse - warum hat er Worten so wenig Taten folgen lassen? Große Visionen machen gewöhnlich außerordentliche Maßnahmen notwendig. In den letzten 26 Jahren hätten schon kleine Schritte und ordentliche Maßnahmen genügt, um den vorhandenen "Problemstau" wenigstens ansatzweise aufzulösen.
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Gedanken über ZeitenWende (IX) - WendeZeiten:
Der neue Papst und die vielen Gesichter des Glaubens.

Für Deutschland war es ein sensationelles Ereignis, als nach ungefähr 500 Jahren zum ersten Mal wieder ein Deutscher Papst wurde. Der weiße Rauch aus dem Schornstein des Vatikans, das "habemus Papam", kündeten die Wahl Benedikts XVI. zum neuen Kirchenoberhaupt an. Dennoch war der Jubel nicht ungeteilt...

Josef Ratzinger hatte sich seit dem 2. Vatikanischen Konzil als ein Mann "mit zwei Gesichtern" einen Namen gemacht. Zur Zeit des Konzils galt er als äußerst aufgeschlossener, moderner Theologe und Berater des Kölner Kardinal Frings. Seit den "wilden 68ger Jahren" war er, offensichtlich geschockt von der "neuen Elite" Jugendlicher, ins konservative Lager umgeschwenkt. Er hat in der Folgezeit maßgeblich dazu beigetragen, dass die große Mehrheit der Konzilsteilnehmer von einer kleinen, aber einflussreichen Minderheit ins kirchliche Abseits, in die Einflusslosigkeit, verwiesen wurde - durch entsprechende Bischofsernennungen, Ämterbesetzungen und Ausgrenzungen. Als Vatikanischer Glaubenshüter galt er 20 Jahre lang als "Hardliner", als "Panzer-Kardinal", als Reaktionär und "Wiederhersteller" einer angeblich besseren kirchlichen Vergangenheit.

Welches wird als Papst sein "drittes Gesicht" sein? Was am neuen Papst auf jeden Fall geschätzt wird, ist seine bedeutende, international anerkannte Theologie. Er hat hervorragende Bücher geschrieben. In diesem Punkt jedenfalls herrschen Einmütigkeit und Stolz. Dennoch stellt sich die Frage: ist die große theologische Intelligenz, die das abendländische Christentum schon seit Jahrhunderten auszeichnet, heute nicht eher ein Hindernis, ein Handicap? Denn das hohe theologische Niveau hat im Umbruch der heutigen Lebensverhältnisse nicht verhindern können, dass die Kirche(n) den Kontakt zur großen Mehrheit der Bevölkerung verloren haben. Auch zu der wachsenden Mehrheit von Menschen, die sich als "religiös" bezeichnen, aber keineswegs kirchlich oder konfessionell gebunden sein wollen. Wie man den gegenwärtigen Problemen gerecht zu werden vermag - darüber streiten sich "Konservative" und "Fortschrittliche". Aber geht es wirklich nur um die Alternative: "konservativ" oder "fortschrittlich"?
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Gedanken über ZeitenWende (X) - WendeZeiten:
Aus der Vergangenheit lernen, um Zukunft zu gestalten.

Bein Gang des Christentums durch die Geschichte von über 2000 Jahren hat es manche Höchstleistungen in Kultur, Kunst, gesellschaftlicher Prägung, Friedenssicherung, Philosophie und Theologie gegeben; aber auch beschämende Tiefpunkte: Religionskriege, Inquisitionen, Exkommunikationen und Bespitzelung Andersdenkender und Andersgläubiger... Im Laufe der Zeit hat sich das ehemals eine Christentum in Zehntausende Konfessionen, Sekten, freie Kirchen und Bewegungen vervielfältigt bzw. aufgesplittert - Symptome religiöser Emanzipation? Ausbrüche aus der selbstverschuldeten religiösen Unmündigkeit? Suche nach einer kirchlichen Gemeinschaft, die auf den Menschen zugeschnitten ist? Indizien dafür, dass eine noch so gut strukturierte Sozialgestalt von Kirche und eine perfekt durchdachte Theologie immer Gefahr laufen, "unten" nicht anzukommen?

Die Frage stellt sich in der Tat: ist das Akademiker-Christentum beim Volk jemals richtig angekommen? Während es in den sog. Zivilisationsländern gegen lebensbedrohende Schrumpfungsprozesse zu kämpfen hat, scheint es in Lateinamerika und Afrika aufzubrechen und zu gedeihen - vorübergehendes Aufblühen des abendländischen Export- und Auslaufmodells? Eines scheint für die Zukunft von größter Bedeutung: das Christentum muß, mehr als je zuvor, dem Menschen zu seiner Selbstfindung verhelfen. Der Einzelne muß seine Einmaligkeit und Originalität zu entwickeln und zu leben lernen. Wenn dem christlichen Glauben dies - auch "strukturell" - nicht gelingt, stellt sich für immer mehr Menschen die Frage: wozu ist er eigentlich noch gut?
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Letzte SeitenÄnderung: 02.03.2011.
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