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Gott – Erlöser der Welt?
März 2008
So lernen es die Christen. So wird es von den Theologen
behauptet. Aber müssten wir nicht erlöster aussehen? Müsste die
"frohe Botschaft" von allen Menschen, die sie hören, nicht viel
freudiger aufgenommen und kompromissloser verbreitet werden? Das
Wort "Erlöser der Welt" nährt das Missverständnis, dass Gott
alles macht; dass Christen es sich erlauben können, faul,
oberflächlich zu sein und auf den allein zu hoffen, der alles
macht...
In Wirklichkeit hat Jesus nichts anderes getan als der Welt
einen neuen erlösenden Anfang zu setzen. Er ist der Erstgeborene
der ganzen Schöpfung (Kol 1.12-20). Als der "Erstgeborene von
vielen Brüdern" (Röm 8.29) hat er uns ein Beispiel gegeben (Joh
13.15). Er hat Maßstäbe des Denkens und Handelns gesetzt. Er hat
Menschen in seine Nachfolge berufen, damit durch sie die Worte
und Taten Jesu in der Geschichte fortgesetzt werden. In den
Taten der Liebe liegt Rettung und Heil. Das war am Anfang so. Es
wird immer so sein.
Wer in das Heils- und Erlösungsgeschehen Jesu einbezogen wird,
muß auch durch den Feuerofen des Leidens und der Läuterung
gehen. Es ist seltsam, aber es ist so: in der Not, in Gefahren
und Widerwärtigkeiten des Lebens gewinnt der Mensch Profil und
Charakterstärke. Ohne diese bleibt das Leben gedankenlos,
oberflächlich und leer. Am Anfang, bei seiner Geburt, kommt der
Mensch ziemlich profillos in die Welt. Erst im Laufe der Zeit,
auf den vielen Wegen und Umwegen, die er geht, kann sich seine
besondere Eigenart und seine Charakterprägung herausbilden. Je
schwieriger und widriger die Wege sind, desto größer sind die
Chancen für ein tieferes Profil.
Als Stephanus gesteinigt wurde, sah er "den Himmel offen" (Apg
7.56); als Max Kolbe im Hungerbunker schmachtete, konnte er "im
Inneren triumphieren"; als Jeanne d’Arc auf dem Scheiterhaufen
brannte, konnte sie singen: "Kurz ist der Schmerz und ewig ist
die Freude". Und Paulus brachte es fertig, sich seiner
Schwachheiten zu rühmen, weil sich darin die Kraft der Gnade
Christi erweist. Er bejaht seine Ohnmacht, alle Misshandlungen
und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die er für Christus erträgt.
"Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark" (2 Kor12.10).
In der Nachfolge Christi, in der Teilnahme an seinem Kreuz und
Auferstehen, reift der Mensch zu einem "erlösteren Dasein", zum
"Licht der Welt".
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