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Kurz-Zeit-Gedächtnis ...
... erst 10 Jahre alt. Ich erinnere mich noch genau der Zeit,
als wir vor zehn Jahren um den richtigen Titel und die
zeitgemäße Ausrichtung des "Pfarrblattes Maria Königin" gekämpft
und gerungen haben. Damals hatte ich einige frische Erlebnisse
in Baldham und aus der Zeit davor im Blickfeld. Und immer wieder
auch Martin Buber, der unsere Epoche einmal als eine Zeit der "Hauslosigkeit"
beschrieben hat. Sie unterscheidet sich von der früheren der
"Behaustheit" dadurch, daß die Menschen bei den vielen Stimmen
und Meinungen, die es lautstark heute überall gibt, in der
Situation sind, geistig haltloser, wurzelloser,
orientierungsloser, ungeschützter, "unbehauster" als früher
leben zu müssen.
Selbst da, wo es eine "Zuhause" gibt oder geben könnte, betonen
vor allem junge Menschen ihre Freiheit und Eigenverantwortung.
Und nabeln sich gleichzeitig von herkömmlichen Autoritäten ab.
Manchmal treiben sie dabei in die Einsamkeit und
Selbstisolation; oft schließen sie sich voreilig, ohne
sonderlich auf der Hut zu sein, falschen Freunden und Propheten
an... Auch eine Kirchengemeinde bietet kein festes und
unabänderliches geistiges Zuhause mehr. Wenn sie es versuchte,
würden selbstbewußte Menschen ihr eher mit Mißtrauen begegnen.
Die Wirklichkeit ist, daß auch eine Gemeinde immer unterwegs ist
und bleiben muß. Sie hat hellhörig zu reagieren auf die
Zeitabläufe, auf die "Zeichen der Zeit". Meistens springen sie
einem in die Augen durch den, der einem gerade auf der Straße
begegnet. Da bewährt sich "Hellhörigkeit". Oder sie versagt. So
ist uns Christen die Kultur des dauernden Miteinanders und
Füreinanders aufgetragen, damit niemand in der Isolation und
Einsamkeit versandet. Wie heißt es in der Gerichtsrede Jesu (Mt
25,31ff)? Du hast mir zu essen gegeben, Du gabst mir zu trinken.
Du hast mich bekleidet und mich getröstet. Und Du wußtest es
nicht? |